Pepper

Peppers Geschichte und sein Foto gingen schon durch die Medien. Er wurde in einem Odenwälder Dorf jahrelang gesehen, ab und zu gefüttert, aber es wurde nichts weiter unternommen. "Der wird schon irgendwo hingehören", dachte man vermutlich. Oder: "Der genießt sein freies Leben!".

So ging das jahrelang.

Irgendwann wurde uns eine Katze mit gelähmten Hinterbeinen gemeldet. Es war Pepper, und er schleifte nicht seine Beine hinter sich her (zum Glück!), sondern zwei unglaublich lange und verfilzte Matten aus Fell. Auf unserer Fundtierseite gibt es ein Foto von seinem ursprünglichen Zustand.

Pepper gehörte also nirgendwo hin und sein freies Leben war auch nicht von Genuss geprägt. Er musste täglich zusehen, wo er Essen herbekam und trotz seiner eigenen Bemühungen verfilzte sein Fell immer mehr, denn Langhaarkatzen brauchen Hilfe bei der Fellpflege. Er verlor schließlich auch den Kontakt zu Menschen.

Wir sprechen hier nicht von einem Wildtier, sondern von einer völlig verwahrlosten und verängstigten Hauskatze. Er wurde durch Menschen die ihn aufgaben und durch Menschen, die wegsahen zu dem gemacht, was er ist. Pepper hätte in den letzten 10 Jahren ein liebevolles Zuhause verdient gehabt und nicht eine Existenz, bei der er täglich sein Überleben sichern musste.

Er wird vermutlich länger brauchen, um zu entdecken, dass Menschen mehr zu bieten haben als die weichen Körbchen und Decken, die er jetzt schon so liebt. Wer hat genügend Herz, Geduld und Zeit, um Pepper die nächsten Jahre schön zu machen?

Pepper ist mittlerweile kastriert, geimpft, gechipt und möchte natürlich nach Eingewöhnung auch gerne wieder ein bisschen raus gehen, aber bitte ohne Überlebenstraining.